Auszeichnung

Im Mai 2021 haben wir den Deutschen Frühförderpreis 2021 von der VIFF (Die Vereinigung für Interdisziplinäre Frühförderung - Bundesvereinigung e. V.) für unsere "Handreichung zur Online-Frühförderung. Ein erster Impuls" erhalten. In der Handreichung reflektieren die Autorinnen Ulrike Götzlaff, Dr. Marianne Irmler und Madeleine Morhardt die ersten Erfahrungen unseres Kollegiums mit der digital unterstützten Arbeit und geben zahlreiche Anregungen für die Gestaltung von Online-Frühförderung. 

 

Mit dem Ausbruch der Coronapandemie und den einhergehenden Lockdowns entstanden neue gesellschaftliche Herausforderungen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Diese betrafen auch sämtliche Kinder, Familien und Fachkräfte in heilpädagogischen und interdisziplinären Einrichtungen. Da die Leistungserbringung in der Frühförderung nicht allein ambulant stattfindet, sondern auch im familiären Umfeld oder in den Kitas der Kinder, haben die Fachkräfte regelmäßigen Kontakt zu einer Vielzahl von Haushalten. Zudem besteht der einzelne Kontakt deutlich länger und intensiver (z. B. durch Körperkontakte) als die geltenden Abstandsregelungen es empfehlen. Sollte also eine Infektion bestehen, ist die Gefahr einer eigenen Ansteckung und der Übertragung auf weitere Familien und Haushalte deutlich erhöht. Dies ist besonders dramatisch, da viele der Kinder, die Frühförderung erhalten, durch Vorerkrankungen oder ihre Lebensumstände besonders infektionsgefährdet sind. 

 

Eine Unterbrechung der Leistungserbringung hätte nicht nur starke finanzielle Auswirkungen auf die Frühförderstellen und ihre Fachkräfte, sondern vor allem gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder und deren Familiensysteme. Dies gilt zu Pandemiezeiten, aber auch in Zeiten mit weniger weitreichenden gesellschaftlichen Einschränkungen. Durch die Verwendung von digitalen Medien könnten Kinder, die durch Vorerkrankungen dauerhaft besonders infektanfällig sind, während Krankheitswellen auf Wunsch der Eltern über Online-Frühförderung vor Infektionen geschützt und häufige Ausfälle von Förderstunden vermieden werden. 

 

Zu Beginn der Corona-Pandemie stiegen wir erstmals auf eine Förderung via Online-Medien um, um weiterhin Kontakt mit den Familien zu ermöglichen und die Förderung der Kinder ohne Infektionsgefahr weiterführen zu können. Diese Vorgehensweise ist in der Frühförderung neu, während die Form der Onlineberatung in anderen Kontexten z. B. der Psychotherapie seit längerem genutzt wird. 

 

In der Handreichung haben die Autorinnen die ersten Eindrücke Meinungen und Erfahrungen unserer Pädagog:innen und Therapeut:innen gesammelt und ausgewertet. Die Handreichung beleuchtet die grundlegenden Rahmenbedingungen, den Datenschutz, die Auswahl von Hard- und Software, aber auch die Haltung der Pädagog:innen und Therapeut:innen gegenüber dem Einsatz von digitalen Medien sowie Grenzen und Chancen einer Online-Frühförderung. Die Handreichung versteht sich als erster Impuls für dieses Thema in der Frühförderung. 

Hier können Sie die Handreichung als PDF herunterladen: